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Die Geschichte von Kronleuchtern und Lüstern

Lampen und Leuchten von Otto-Zern
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Die Geschichte von Kronleuchtern und Lüstern

 

Artikeldatum: 12.08.2010

Historische Merkmale und Faszination von Lüstern und Leuchtern

 

Zu den bedeutsamsten und folgenschwersten Errungenschaften des 19. Jahrhunderts zählt der gewaltige Fortschritt, den das künstliche Licht von der trüben Öllampen und qualmenden Kerze bis hin zur blendenden Glühlampe im Laufe von einigen Jahrzehnten gemacht hat.

Die Entwicklung ging so schnell, dass die Formbildung für die Beleuchtungskörper mit diesem Fortschritt nicht Schritt halten konnte.

Umgekehrt in früheren Jahrhunderten!

Zu den verhältnismäßig ärmlichsten Lichtquellen wurde damals eine Fülle von Kunstformen geschaffen, die uns heute in Staunen versetzen, und die anderseits auch die Möglichkeit gab, in der augenblicklichen Verlegenheit uns zu Hilfe zu kommen.

 

Aber das moderne Licht, vor allem das elektrische, ließ sich auf die Dauer, gerade bei den Kronleuchtern und Lüstern nicht in alte Formen zwängen.

Es verlangte gebieterisch neue Bildungen, die den anderen Eigenschaften und Bedingungen der Ansprüche der Deckenleuchter gerecht werden.

 

Viele Jahre hat es gedauert, bis wir einigermaßen auf den richtigen Weg für den elektrischen Beleuchtungskörper kamen.

Solange mussten wir uns gefallen lassen, dass die Fabrikanten und Lampenhersteller ihre alten Glaslüstermodelle für elektrisches Licht umarbeiteten. Das Körperlose des neuen Lichtes, das Hervorheben durch dünne Drähte herangeleiteten Leuchtkraft, die leichte Gestalt der Glühbirne, das vollständige Fehlen von irgendwelchen Vorrichtungen zur Abführung oder Abfangung von Verbrennungsprodukten im Gegensatz zu alten Gasleitung mit ihrem starren Röhrengerippe, stellte unerwartete neue Aufgaben an die Leuchten und Lampen Produzenten und Designern.

 

Naturgemäß wurden zuerst die neuen Beleuchtungsarten auch in „bestimmte Stile“ eingezwängt. Besonders fanden der Rokokostil und die französischen Louis XIV.-, Louis XV.-, Louis XVI. stille Beachtung. Am meisten gewann bei diesen Bestrebungen die deutsche Bronze und Messing Industrie, die einen ganz ungewöhnlichen Aufschwung nahm.

Die Laternen- und Hängeampeln-Formen wurden aus der Renaissance herbeigeholt und verarbeitet. Auch die Kronleuchter und Lüster-Formen fanden durch alle Stilarten hindurch Umbildungen.

Selten dagegen zeigten sich im Anfang noch gute Tischlampenversuche und richtige Decken- und Wandbeleuchtungen.

 

England und Amerika zeigten uns, nachdem wir uns von den Fesseln der historischen Stilarten einigermaßen befreit hatten, auch auf dem Gebiet der Beleuchtungsobjekte neue Bahnen.

Zunächst bevorzugte man im Gegensatz zur patinierten Bronze das blanke Messing.

Man suchte aber nicht etwa billigere Ware anstelle der Stelle der hochwertigeren Bronze zu setzen, sondern wagte es sogar dem Publikum Metallgegenstände zu bieten, die teurer als die handelsübliche Ware und trotzdem frei von jedem Prunk waren.

Das Praktische, von allem hinderlichen, lästigen, überflüssigen, befreite Bureaugerät wurde das Vorbild für die Salonlampe.

 

So finden wir jetzt Lampen, Lüster und Beleuchtungsgeräte, an denen scheinbar alles der nackten Konstruktion geopfert ist, und doch steckt Eleganz in ihrem Design.

Der Gasarm wurde in einfachster Form aus dem Rohr gebildet das zur Lampe auswächst.

In den Trägern für elektrisches Licht wurde die Schnurr, die den Stromdraht enthält, hervorgekehrt. Bald rückte natürlich auch das geschmiedete Eisen in den Vordergrund und es wurden Lampen und Leuchten von wirklich origineller Gestalt geschaffen. In den verschiedensten Arbeitsweisen, wie getriebene oder geschmiedete Lampen und Leuchten.