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Glühbirnenverbot – Das Ende der Kohlenfadenlampe?

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Glühbirnenverbot – Das Ende der Kohlenfadenlampe?

 

Artikeldatum: 11.06.2010

Am 01. September 2009 tritt ein Europaweites Glühbirnenverbot in Kraft und bringt somit eine Menge Probleme in privaten und öffentlichen Bereichen mit sich

Das Verbot beschränkt sich allerdings auf die Einfuhr und Herstellung von Glühbirnen in die Europäische Union, nicht jedoch auf den Verkauf. Lagerbestände von Glühlampen, Glühbirnen und Kohlefadenbirnen dürfen weiterhin auch in Lampen Online Shops verkauft werden. Das Verbot wird in Stufen durchgesetzt. Als erstes werden die Glühbirnen ab September 2009 mit der Energieklasse „G“ ausgeschlossen.

Allerdings stellt sich die Frage über den Sinn oder Unsinn der neuen EU-Gesetze über das Glühbirnenverbots und der Umstieg auf Energiesparlampen. Abgesehen von den Einsatzorten in Museen, historischen Gebäuden, Kultureinrichtungen, exklusiven Lampen oder individuellen Leuchten, indem die Glühbirne nicht nur als Lichtquelle dient, sondern als gestaltendes Design Objekt eine tragende Rolle spielt. Doch davon abgesehen können Energiesparlampen im Gegensatz zu herkömmlichen Leuchtmitteln gesundheitsschädigend sein. Laut Aussage des Berliner Charitè Chefarzt Dieter Kunz hat der hohe Blauanteil im Lampen Licht-Spektrum einen großen Einfluss auf den menschlichen Körper. Denn das bläuliche Licht der Sparlampe unterdrückt das Schlafhormon Melatonin, und kann somit auf lange Sicht zu gesundheitlichen Schäden und Depressionen führen. Ein weiterer sehr großer Nachteil von Energiesparlampen im Vergleich zu Kohlefadenlampen oder Allgebrauchslampen ist die zeitverzögernde volle Lichtausbeute.

                   Kohlefadenlampe Edison mit mundgeblasener Spitze                          Faszination Kohlefadenbirne mit ihrem Tageslicht ähnlichem Licht.

                   Kohlefadenlampe mit Ihren mundgeblasenen Spitzen erzeugen Tages ähnliches Licht

Die Sparlampe durchläuft erst eine mehrminütige Aufwärmphase in der das als Leuchtmittel fungierende Quecksilber im Leuchtenkörper verdampft und so freigesetzt wird. Gerade bei Billigherstellern ist der Anteil des Quecksilbers in den Sparleuchten sehr hoch. Wegen ihres Quecksilbergehaltes gehören Energiesparlampen in den Sondermüll, welche allerdings laut einer Studie der deutschen Umwelthilfe nur 10 Prozent der deutschen Privathaushalte in geeigneten Rücknahmesystemen entsorgen. Das als großen Vorteil immer wieder genanntes Argument ist die Lebensdauer der Sparlampen gegenüber konventionellen Glühbirnen, die mit ca. 10000 Stunden gegenüber 1000 Stunden der Glühlampe angegeben werden.

Allerdings geht die angegebene Spannbreite der Leuchtdauer von Energiesparlampen erheblich auseinander. Von der Stiftung Warentest in Tests nachgewiesen, hielten einige Modelle der Energiesparlampen nur rund 4500 Stunden und standen somit im Vergleich zu ihren herkömmlichen Glühbirnen in keinem Kosten-Nutzenverhältnis. Nicht nur wegen den gesundheitsschädlichen Argumenten der kalten Blautöne im Lichtspektrum und dem Schwermetall Quecksilber in den Energiesparlampen ist die herkömmliche Glühbirne, vor allem aber die Kohlenfadenlampe auch in Zukunft nicht von der Bildfläche zu verdrängen. Denn dort wo Lampen und Licht Design im Vordergrund steht und ein warmes, angenehmes, beruhigendes Licht gewünscht ist, werden auch in Zukunft die konventionellen Glühbirnen in exklusiven Lampen und Leuchten nicht wegzudenken zu sein. Zumindest solange die Lager und Regale der Geschäfte und Lampen Onlineshops noch gefüllt sind.