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Glühbirnenverbot – Das Unglück der Designer

Lampen und Leuchten von Otto-Zern
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Glühbirnenverbot – Das Unglück der Designer

 

Artikeldatum: 06.07.2010

Lampendesigner hadern mit dem neuen Gesetz

Der Wegfall der klassischen Glühbirne ist für Lampendesigner ein ästhetisches Unglück. Viele Designer und Lampenentwickler bezeichnen den Wegfall und das Verbot der klassischen Glühbirne und Kohlefadenlampe als ästhetisches Unglück. Der Vorstandsvorsitzende des Zentralverbandes europäischer Designerkultur (ZVEDK), Michael Gärtner, äußert sich sogar soweit, dass ein europäisches Kulturgut bedroht ist.

Viele moderne oder auch klassische Lampen und Leuchten verlieren aufgrund des flauen Lichtes der Sparlampen ihre gestalterische Aussagekraft und ihre Brillanz, sagt Gärtner. Als Beispiel nannte er die bekannte Bauhauslampe WG24 von Wilhelm Wagenfeld (1900-1990).

Selbst wenn man bei dieser klassischen Lampe die eingeschraubte Energiesparlampe mit einem Glasschirm verdeckt, ändert sich nichts daran, dass ein schreckliches Licht- und Schattenspiel in der Lampe erzeugt wird und die Leuchte ihre Aussagekraft verliert, sowie ihr ästhetischer Ausdruck nicht mehr gegeben ist. Je nach Lampenart können sogar gesundheitliche Schäden auftreten, bei denen man lange Zeit dem künstlich wirkenden Licht ausgesetzt ist.

 

 

 Die Kohlefadenlampe, nicht wegzudenken bei einer anspruchsvollen Architektur

Die Kohlefadenlampe, nicht wegzudenken in der modernen Architektur.

 

Seit 01. September 2009 tritt die erste Stufe des Verbots von Glühlampen in der Europäischen Union in Kraft. Alle Glühlampen mit 100 Watt oder mehr, sowie alle mattierten Birnen dürfen nicht mehr produziert und in die EU eingeführt werden. Jediglich der Verkauf von Restbeständen ist nach wie vor erlaubt.

Das Besondere an den herkömmlichen, klassischen Leuchtmittel und Glühbirnen ist die Weichheit des Lichts, da sie annähernd das gesamte Lichtspektrum des Sonnenlichts abbilden. Bei Energiesparlampen ist dagegen der Weißanteil viel zu hoch und das Licht wirkt künstlich. Und durch dieses begrenzte Lichtspektrum wirkt das Licht flau und ermüdend.

 

Bis 2012 wird im Sinne des Klimaschutzes und nach den Vorgaben der Europäischen Union nach und nach auch alle anderen klassischen Glühlampen verschwinden. Bis wirklich ein adäquater Ersatz für die klassischen Leuchtmittel von der Industrie auf den Markt gebracht werden, werden noch einige Jahre vergehen und die Designer weiterhin viel Herzschmerz vergießen, oder sich dem neuen Trend beugen. Neben dem optischen Aspekt entstehen aber noch viel gravierender Gefahren.

 

Für einige Leuchtenproduzenten hat dieses Verbot noch viel drastischere Folgen. Viele Kristalllüster und Lampenhersteller sind von ihrer Existenz bedroht, da eine Energiesparlampe fehlt, die die nötige Brillanz und Wärme ausstrahlt. Außerdem sind die oft zu massiven Leuchtmittel mit ihren Kühlelementen viel zu globig und können in diesen eleganten Lampen oft nicht eingegliedert werden. Aufgrund dieser schwierigen Anforderungen von Effizienz, Lichtausbeute und vor allem der Eindruck des erzeugten Lichtspektrums werden die Leuchtmittelhersteller weiterhin vor große Aufgaben gestellt.

Anforderungen die nicht nur im Sinne von ökologischen Gesichtspunkten, sondern auch aus der Sicht von Designern, Leuchtenherstellern und vor allem dem privaten Kunden Genüge getan werden müssen.