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Das gotische Ornament

Lampen und Leuchten von Otto-Zern
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Das gotische Ornament

 

Artikeldatum: 14.06.2010

Charakteristik und Erkennungsmerkmale des Schmiedeeisenornamentes

Der gotische Stil nähert sich wieder mehr den Vorbildern, die die Natur ihm bot. Er suchte Muster in der nächsten Umgebung und fand sie in der Eiche, der Distel, dem Efeu, der Rebe, der Rose, dem Klee, dem Hopfen, dem Ahorn usw. Die Blattbildungen erhalten eine merkwürdige knollenartige Verdickung in den Hauptflächen, die wohl zur Verstärkung der Wirkung bei dem scharfen Gegensatz von Licht und Schatten dienen soll.

 Friesartige Ornamente sind zumeist als bandartige Blätter mit vielfachen Nebenausläufen gestaltet, welche sich um einen als Ast oder Stempel gestalteten Stab winden.

 Dem gotischen Stil allein gehören außer dem Spitzbogen die sog. Krabben an, jene blattartigen Gebilde, welche an Giebeldreiecken entlang angebracht werden und zum Abschluss sich an der Spitze zur Kreuzblume gestalten. Ferner bildet das Maßwerk ein dem gotischen Stile allein zukommendes Ornament.

In der gotischen Schmiedeisentechnik findet die kalte Nietung Anwendung, ebenso das Winden kantiger Stäbe. Das Blech spielt eine größere Rolle. Die Blätter werden gebuckelt oder vertieft. Verzierungen mit Punzen und Meißel werden häufiger. Die zur Anwendung kommenden Werkzeuge sind in der gotischen Zeit schon weitaus mannigfaltiger und besser als in der romanischen Zeit.

Gitterwerke treten zur Zeit der Gotik schon sehr häufig auf. Besonders die zahlreichen Kirchenbauten bedurften mannigfachen Gitterwerks. Die Gitter und Gittertüren bringen mit Vorliebe das Maßwerk zur Anwendung. Die kantigen Stäbe sind in den gotischen Gittern gern verwendet, besonders als gedrehte, aber die Drehungen sind schlank, das heißt, die Drehung ist kurz und das gedrehte Stück lang. Die Spätgotik bildet häufig ihr Stabwerk ganz naturalistisch als Geäst und Rankenwerk. Auch gespaltene und auseinandergetriebene Stäbe kommen vor. Ferner werden die Stäbe schon mit Meißelhieben dekoriert.

Sie Spiralenbildung ist in der Gotik nicht so sehr zur Entwicklung gekommen wie in der romanischen und in der Renaissancezeit.

 Wie die Baukunst auf viele Gewerbe besonderen Einfluss ausübt, so war das vorzugsweise bei der Schmiedekunst der Fall. Die Grundformen der gotischen Eisenwerke sind meistens architektonischer Art.

Sehr verbreitet sind in der gotischen Zeit die Beschläge, Truhenschlösser, Handgriffe und Türklopfer als Türbeschläge,besonders aber auch in den Hand geschmiedeten Lampen und Leuchten für den Innen und Außenbereich. Die zur Anwendung gebrachten Nieten und Nägel bei den Truhenschlössern trugen durch ihre Köpfe ebenfalls zur Verzierung bei. Die Nagelköpfe sind entweder kugelig oder eckig, oft auch einfach und dabei recht geschmackvoll verziert. Sie sind als Beispiele dafür, wie auch das Einfachste mit geringsten Mitteln als gefälliges Ornament gestaltet werden kann, sehr interessant.

Die verschiedenen Gerätschaften und anderen Schmiedewerke der Gotik tragen gewöhnlich einen stark hervortretenden architektonischen Charakter, Ecktürmchen, Fialen, Krabben, Maßwerk bilden die Verzierungsteile. Kurz zusammengefasst sind der Spitzbogen, die Krabben, das Maßwerk, die knollenartig gebildeten Blattformen und die bandartigen, sich um einen Stab windenden Blätter die Hauptmerkmale des gotischen Stiles.